Beitrag veröffentlicht am: 15. März 2010
Der aller erste Rechner war ein A4-Hefter, außen mit braunem, aufgeplusterten Kunstleder bezogen. Das Innenleben war auf der linken Seite ein zweistelliges 88-Display mit rot leuchtenden Glühfäden, auf der rechten eine hexadezimale Tastatur. Sie wissen, die Zahlen 0 bis 9 und dann noch die Buchstaben a bis f. Auf diesem Wunderwerk haben wir in der elften Klasse hexadezimalen Maschinencode – Assembler – programmiert. Wir waren privilegiert! Wir haben Register gefüllt, nach links und rechts rollen lassen, logische UND- und ODER-Operationen ausgeführt. Mit Stift und Zettel haben wir zuvor das Ergebnis berechnet und uns gefreut, dass auch die Maschine 53 und 65 richtig zusammen rechnen konnte.
In Windeseile wandelte damals Matheass Mike versuchsweise Schulaufgaben an der Tafel in binäre Zahlen um, addierte, subtrahierte, multiplizierte dann wie besagter Kunstlederhefter mittels UND, ODER, Rotation, um dann das Ergebnis wieder in Realzahlen zurück zu zaubern. Hammer!
Binär, hexadezimal, so ging das damals los. Dass die Rechner heute im Grunde immer noch so funktionieren, weiß der geneigte User in den seltensten Fällen. Meine Erfahrungen mit der Assemblerprogrammierung haben dazu geführt, dass ich noch während meines Architekturstudiums kleine Codeschnipsel schrieb. Ich HEAPte den STACK, JUMPte in dubiose Unterroutinen und RETURNte mit c9. Die Krone dann, der Multiplexer-Interrupt. Den Durchbruch glaubte ich zu schaffen, als ich für ein Algebraprogramm namens Derive die fehlende Druckroutine schrieb und kurz davor war, dem Schweizer Entwicklungsteam die Diskette zu verkaufen.
Man lernte damals statt Fremd- eben Programmiersprachen. TurboPascal, Basic, VisualBasic, Java. Nur C mit seinen viele Plussen habe ich nie gelernt. Ich wollte ja nebenbei auch noch mitbekommen, wie man Häuser programmiert – Moment – entwirft.
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Kommentare
es lebe die englische sprache in zusammenhang mit deutschen hoechst komplizierten vorgaengen!
Früher war einfach alles besser. Architekten bekman keine „viereckigen“ Augen und bracuhten keinen PC um gute Architektur zu machen. Heute sehen die am PC erdachten Entwürfe realistischer und schöner aus, als die fertiggestellten Bauwerke. Da verliert sich einiges… wo bleibt der Überraschungs-, der Aha-Effekt?!