Domstift Stendal – Westflügel

2010

Das Domstift am Stendaler Dom ist das Gemeindezentrum der Stendaler Stadtgemeinde. Die Bestandsgebäude dieses Zentrums mit überregionaler Bedeutung wurden saniert, restauriert und umgebaut. [Projektreferenz]

Für den Neubau an der Stelle des im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Westflügels wurde ein moderner Baukörper mit Beton- und Cortenstahlfassaden entworfen.

 

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Lageplan (Osten ist oben)
Orange: Süd- und Ostflügel (Bestand)
Kupferrot: Westflügel

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Entwurfsidee

Seit dem Zweiten Weltkrieg klafft im Verlauf des Straßenzuges Am Dom eine städtebaulich relevante Lücke. Der aktuelle Entwurf sieht vor, das Obergeschoss gleichsam einer Brücke vom Ruinenbestand der Südwestecke des Domstiftes zum Westwerk des Domes zu führen. Das mit Fassadenplatten aus Cortenstahl verkleidete Obergeschoss setzt sich deutlich vom Erdgeschoss aus Sichtbeton ab. Im Grundriss wird auf der Gartenseite das Kreuzgang-Strebepfeiler-Motiv des ursprünglichen Bestandes aufgenommen und modern mit Glasflächen und Betonstützen interpretiert.

In Anlehnung an die Bedeutung des Fensters im kirchlichen Raum und in Fortführung des Lichtbandes des Doms werden die straßenseitigen Fenster des Westflügels mit einem Isolierglas versehen, in dessen Scheibenzwischen- raum eine Kupfermasche eingebaut ist. So bilden die Rottöne von Backstein (Dom), Cortenstahl und Kupfer ein Kontinuum der Materialien. Mit der innenliegenden Kupfermasche wird zudem eine passive, sonnenstandsabhängige Verschattung realisiert.

Der Stendaler Dom St. Nikolaus verfügt über einen wertvollen Bestand von Fenstern mit mittelalterlicher Glasmalerei. Mit dem Einsatz des hochwertigen „Kupferfensters“ wird ein adäquater, jetztzeitlicher Akzent gesetzt.
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