Beitrag veröffentlicht am: 29. November 2013
von Carola Nathan
Am 13. Oktober 2013 schaute man in der Salzwedeler Katharinenkirche in strahlende Gesichter: Nach vierjähriger Sanierung wurde die Rettung der Westvorhalle mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert. Zum Gelingen trugen unter anderen die Hermann-Reemtsma-Stiftung, die Stiftung KiBa und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei, die dank zahlreicher auf einen MONUMENTE-Aufruf (s. April-Ausgabe 2010) eingegangener Spenden 110.000 Euro bereitstellen konnte.
St. Katharinen ist die Pfarr- und Gemeindekirche der Salzwedeler Neustadt und wurde im 13. Jahrhundert errichtet. 200 Jahre später erhielt sie die Westvorhalle, bei der es von Anfang an Probleme mit der Standsicherheit gab. Sie wurde bereits im 16. Jahrhundert durch Zuganker stabilisiert. Als einer von ihnen in einer kalten Winternacht 2009 riss, musste gehandelt werden.
Die Außenwände der Westvorhalle wurden zunächst mit Stahlstützen gesichert. Um diesen Gebäudeteil lang fristig zu festigen, wendete man das „Soilcrete-Verfahren“ an. Dabei wurde der Baugrund unter den Fundamenten mit einem Spezialbohrer an über hundert Stellen in einer Tiefe von sieben Metern aufgeschnitten und mit einer Betonsuspension verfüllt. „Dieses Verfahren haben japanische Ingenieure entwickelt, um erdbebengeschädigte Gebäude zu stabilisieren“, erklärt Architekt Jan Bodenstein, der die.Sanierung von St. Katharinen leitete.
Seit Jahrzehnten ist es Tradition, dass die Abiturientia des benachbarten Friedrich-LudwigJahn-Gymnasiums durch die Westvorhalle in die Kirche einzieht, um im Chor ihre Zeugnisse entgegenzunehmen. Im nächsten Jahr kann dies wieder stattfinden.
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